
Für die Navigation durch den Pekinger Alltag gibt es ein paar integrale Grundregeln. Erstens: Bücher, die einem weißmachen wollen, man dürfe in Hauptstadtbibliotheken laut lachen, lügen. Zweitens: bevor man alte Damen ausraubt, berechne man unbedingt Länge, Geschwindigkeit und Fallwinkel der Rolltreppe und drittens: verlieben Sie sich niemals in rosa Frösche.

Haben Sie diese drei Grundprinzipien verinnerlicht, sind Sie bereit für die Welt von Leon und seinen Freunden. Seit Sommer 2003 flimmern der grüne Kugelblitz und seine illustren Kumpanen über die Bildschirme der Pekinger U-Bahnlinien und erklären ganz nebenbei die Hauptstadtwelt. In ein-bis zweiminütigen Animationsfilmchen erklären die Comicfiguren, wie der Chinese von Welt sämtliche Fallgruben des Alltags kultiviert, logisch und eloquent umgeht. Leons Hauptaufgabe dabei ist es, zu zeigen, was passiert, wenn man es falsch macht. Wenn Sie also beispielsweise in die Nationalbibliothek gehen und ein Buch aufschlagen, das Sie auffordert „dreimal laut zu lachen“, so sollten Sie doch vorher die Örtlichkeiten bedenken, es sei denn Sie wollen – wie der tragische Held – vom Bibliothekar Herrn Nashorn mit einer pochenden Beule versehen vor die Tür gesetzt werden.
